Interviews führen

Marko Sauer · Barbara Winkler · BG Bludenz · am 21. 10. 2012
Resultat der Unit
01·06 Unit Wohnen gestern und heute

Wohnort: Brand

  • Haus oder Wohnung? Wie groß (Quadratmeter)? Alt oder neu?

Es ist ein Haus, das heute 160 Jahre alt ist, und es hat 70 Quadratmeter pro Stockwerk.

  • Wann wurde es erbaut?

Es wurde 1847 erbaut, ein kleines Häuschen war damals schon vorhanden. Es wurde nahe einer Quelle erbaut (Wasserversorgung) und ist kein originales Walserhaus. Vor dem 1. Weltkrieg wurde aufgestockt und angebaut. In den 30er Jahren wurden die Laube und das Stiegenhaus angebaut

  • Aus welchem Material?

Der Keller ist aus Stein, der Rest aus sonnengewachsenem Holz aus Brand. Es handelt sich um Strickbauweise. Der Dachboden ist Riegelwerk. Das Dach war zuerst Schindeldach, dann ein Eternitdach.

  • Gab es sanitäre Anlagen, Heizung, Strom?

Zuerst gab es ein Plumpsklo. Dann waren wir einer der ersten Haushalte mit WC und Kettenspülung. Es gab ein Wasserschiff in der Küche (Nutzung: Raumbefeuchtung, zum Abwaschen, um Bettflaschen zu machen), bei einigen alten Häusern (bei diesem jedoch nicht) gab es ein Loch in der Decke der Stube, um das Schlafzimmer zu wärmen. Der Herd wurde mit Holz angefeuert. Man heizte den Kachelofen und die Ofenbank in Stube.

  • Wie viele Personen lebten in diesem Haus?

Die Eltern (beide aus Brand), Cousine des Vaters, Tante, Magd aus Russland, Knecht Jakob & 8 Kinder (5 Mädchen, 3 Burschen)

  • Wie war die Raumaufteilung und Nutzung?

Sommer: Laube Winter: Küche und Stube Obergeschoss kaum genutzt (nur zum Schlafen)

  • Hattet ihr ein eigenes Zimmer? Wie groß war es? Mit wem wurde es geteilt?

Ich habe mein Zimmer mit 4 Schwestern geteilt. Es war ca. 20 m² groß, im Obergeschoss in einer Kammer (heute: umgebaut in ein Gästezimmer)

  • Wie viel Zeit habt ihr im eigenen Zimmer verbracht? Zweck?

Nicht viel. Es wurde lediglich zum Schlafen genutzt.

  • Welche Möbel gab es?

Sie waren fast alle vom Schreiner: Man machte Tauschgeschäfte, Taglöhner, gegenseitige Nachbarschaftshilfe war großgeschrieben; fast alles waren Holzmöbel, schlicht und einfach; (Stubenkasten direkt in Stube gezimmert)

  • Wer hat es eingerichtet?

Wir hatten kaum neue Möbel. Das Mobiliar wurde übernommen von vorhergehenden Generationen (Großvater).

  • Was war der häufigste Aufenthaltsraum? Welchen Zweck hatte er?

Winter: Stube Sommer: Laube Beisammensein; Jassen (spezielle Hasstische)

  • Was hat euch gut gefallen, was nicht?

Gut gefallen haben mir das Zusammentreffen und das Spielen.

  • Vermisst ihr etwas?

Wenn man vor dem Fernseher sitzt, statt bei mir. Deshalb mache ich viel Handarbeit.



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