01·38 Unit Raumvisionen |
Katja Gögl
· BG Bludenz
· am 08. 07. 2015
Dauer Insgesamt: 3 St
Die hier gestellte Aufgabe ist die Gestaltung eines Meditations- und Ruheraumes. Jeder Raum bringt feste Merkmale und Gegebenheiten mit sich, so auch dieser. Einen Raum seiner neuen Bestimmung zuzuführen heißt, ihn mit den bestehenden Merkmalen und den darauf abgestimmten neuen Komponenten zu verändern und neu zu gestalten. Eine Raumvision zu entwickeln. Es gibt für jede Raumgestaltung eine tolle Lösung, gleich wie die Voraussetzungen und Gegebenheiten sind.
Die wichtigsten veränderbaren Möglichkeiten sind Materialien, Licht und Farben. Diese drei wesentlichen Merkmale werden zuerst einmal grundsätzlich wahrgenommen und erforscht. Dafür stehen den Schülern eine Vielzahl an Materialien zur Verfügung, anhand derer sie Oberflächen, Farben, Behaglichkeiten sehen, spüren und hören können. Ein guter Entwurf ist sinnlich, wie wollen wir uns fühlen, was bewegt uns beim Gedanken an Ruhe und Meditation.
Weiters gehen die Schüler in die bereits erlebten Raumerfahrungen aus ihrer Vergangenheit. Die Erinnerung an ihr eigenes Zimmer, vertraute und bekannte oder beeindruckende Räume. Real oder aus der Fantasie. Fantasie im Kopf oder Bilder aus Filmen und Videos. Welche Materialien werden dort verwendet, wie wirken sie auf uns, welche Stimmung schaffen sie, als solche und gemeinsam mit Licht und Farben.
Anhand der bewusst gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse besinnen wir uns auf die Aufgabe der Gestaltung eines Meditations- und Ruheraumes und definieren das Licht, Materialien und Farben so, dass sie uns bei der Ruhe und beim Meditieren unterstützen und uns gefallen.
Die zur Verfügung stehenden Materialien vereinfachen die Zusammenstellung der Komponenten. Um uns auf das Thema noch intensiver einzustimmen, machen wir im Verlauf der Unit mehrere Meditationen und Ruhephasen. Dafür kann zum Beispiel die alltägliche 5-Minuten-Pause bewusst wahrgenommen werden. Ein Text gelesen und im Anschluss schweigend darüber nachgedacht werden. Je nach Alter der Schüler können diese Übungen und Texte angepasst werden. Die Natur kann miteinbezogen werden.
Die dritte Meditation war eine Schweigemeditation: die Stille hinter der Stille nach Willis Jäger. Diese Meditation würde ich auf jeden Fall empfehlen und auch in ihrer ganzen Länge. Davor gehen die Schüler schweigend im Raum durcheinander. Auf ein Zeichen bleiben sie stehen und setzen sich an genau jener Stelle zur Meditation auf den Boden. Aus der Bewegung in die Ruhe und Stille, mit geschlossenen Augen, sich und das Gehörte wahrnehmen. Sinne und Wahrnehmung schärfen, hier in der Meditation und später für den Raum und seine Sinnlichkeit, sowie für das, was wir in jenem Raum wahrnehmen wollen, wenn er fertig ist.
Die Kompetenz liegt in jedem von uns, da wir seit unserer frühesten Kindheit unzählige architektonische Erfahrungen in uns tragen. (“First housing” war Titel einer Kampagne für Schwangere).
Wahrnehmung eines Raumes in Hinblick auf seine wesentlichen gestalterischen Merkmale, wie Materialien, Licht und Farben. Entwicklung einer Raumvision für die Gestaltung des Raumes.
Die Kraft eines guten Entwurfes liegt in uns selbst und in unserer Fähigkeit,die Welt mit Gefühl und Verstand wahrzunehmen. Ein guter architektonischer Entwurf ist sinnlich. Zitat Peter Zumthor
Impulstext: Text von Peter Zumthor aus “Architektur denken” (den Abschnitt: Architektur lehren, Architektur lernen) lesen und reflektieren. Schweigemeditation - Kontemplation von Willigis Jäger “Stille hinter der Stille” Auch können beliebig andere Texte und Meditationen verwendet werden. Materialien wie Textilien für Vorhänge oder Teppiche, Bodenmuster aus Holz, Stein ua, Metallplatten, Farbkarten, Tapetenmuster usw.