01·10 Unit Der bandagierte Raum |
Ursula Ender
·
Elena Rametsteiner
· BG Bludenz
· am 19. 11. 2012
Dauer Insgesamt: 6 St
Diese UNIT gliedert sich in unterschiedliche, aufeinanderfolgende raumbildende und -gestaltende Schritte. Zu Beginn steht ein skulpturaler Akt, bei dem mit den eigenen Händen “ein Raum aufgespannt“ wird, der von einem/r Mitschüler/in durch Gipsbinden eingefascht werden soll. Dadurch verfestigt sich ein ephemerer Raum zu einem skulpturalen Objekt, das noch jegliche Interpretation zulässt. Das noch abstrakte Raumgebilde wird im nächsten Schritt von den Schülern wohlüberlegt verortet. Dabei wird die Skulptur gewendet und gedreht, bis sie schließlich bewusst zu einer [Boden-]Fläche positioniert wird. [Steht, hängt oder liegt das Objekt? Orientiere ich das Objekt vertikal oder horizontal? …] Dabei müssen erste Bezüge vom Objekt selbst zum fiktiven Umraum erdacht und dieser mitentworfen werden. [Wo sollen Bindungen oder Barrieren entstehen? Welche Außenraum-Bezüge sollen verstärkt oder unterbunden werden?] Wurde das Objekt erfolgreich verortet und fixiert, folgt die Gestaltung der Hülle, des Innen- und Umraums durch haptische, funktionale und visionäre Überlegungen. [Wo sollen Öffnungen/Fenster positioniert werden? Wir präsentiert sich der interne Funktionsablauf? …] Dabei wird spielerisch durch das Einsetzten von Farben, Muster, Strukturen … die Raumwirkung getestet und analysiert.
Erfahren eines raumbildenden Prozesses inklusive Gestaltung des Innen- und Umfeldes. Gestaltungsaufgabe im Bereich Architektur und Innenraumgestaltung.
Selbständiges Entwerfen und Modellieren eines organischen Raumes > dadurch steigert sich die Erlebnisfähigkeit im haptischen Bereich. Konstruktive, gestaltende Auseinandersetzung mit Innen- und Außenräumen. Räume atmosphärisch lesen und erklären lernen [Vokabular entwickeln]; Auseinandersetzung mit Raumwirkungen [Größe, Farbe, Struktur, Eindruck …];
“Theorie“ ist bei dieser UNIT gar nicht notwendig. Hilfreich ist es jedoch, breit gefächertes Bildmaterial über Fassadenöffnungen, Raumgestaltungen, Muster, Farben … und Ähnliches zu zeigen. Je unkonventioneller die Darstellungen sind [keine herkömmlichen Fensteröffnungen zeigen], umso phantasievoller sind die Ergebnisse. Es geht darum, den Horizont der SchülerInnen zu weiten.
Modellieren der Gips-Skulpturen : Creme für die Hände; Gipsbinden; Öffnungen & Fenster setzten : Schere, Stanley-Messer / Cutter, Schleifpapier … ; Grund- oder Bodenplatte : Wellkarton; Farben oder Buntpapier zum Bemalen dieser Fläche; Bindemittel : Heißkleber und Alleskleber; Verorten : zum Aufständern der Objekte > Schaschlik-Spieße; Innenraum- und Umraum-Gestaltung : Acryl- und Plakatfarben; Stoffreste [von einem Raumgestalter in der Umgebung], Holzfurniere, Holzrinde, Moosgummi, Buntpapiere etc.]; Dokumentation : Digitalkamera; Präsentation des Inputs : Computer & Beamer;
Das Stundenbild: Einteilung der Unit in einzelne Unterrichtseinheiten.
Ein “Raum“ wird mit den eigenen Händen aufgespannt bzw. geformt, mit Gipsbinden umhüllt und so verfestigt.
Jede/r Schüler/in formt mit den eigenen Händen einen Raum [Durchmesser ca. 20-25cm], der anschließend von einer/einem Mitschüler/in mit Gipsbandagen umwickelt wird. Dies ist eine Partnerarbeit, bei der sich die Schüler abwechseln sollen. Hinweis: Der bandagierte Raum sollte eine Öffnungsgröße aufweisen, die das Herausschlüpfen der Hände leicht ermöglicht.
Dauer: 2 DSt · Materialeinsatz & Medien: Handcreme Gipsbinden Wasser Schere
Bilder-Input über : Positionierung von Körpern in der Landschaft; [z.B.: auskragende Körper, hängende Körper, vertikal orientierte Objekte, horizontal orientierte Objekte, eingegrabene Körper, …
Hinweis: Ein Impulsreferat eines Architekten / einer Architektin ist ratsam und erweitert das Repertoire aller Beteiligten. Die Schüler/innen beginnen selbstständig zu überlegen, wo und wie sie ihren gebauten Raum positionieren bzw. verorten wollen. Dieser gedachte Schritt ist für die weiteren Gestaltungsschritte wichtig. Hinweis: Der Körper soll erst nach fertiggestellter Gestaltung in die „Landschaft“ gesetzt, gehängt, gegraben werden, um bei der Bearbeitung flexibel zu bleiben.
Dauer: 1 DSt · Materialeinsatz & Medien: Powerpoint-Präsentation, Beamer, Stanley-Messer, Schere, Heißkleber, Alleskleber, Karton
Bilder-Input über : Fassadenöffnungen bzw. Öffnungen in Flächen und Körpern; Innenraumgestaltung;
Die Oberfläche wird bewusst mit Öffnungen / Fenstern versehen. Im Anschluss wird der Innenraum mit unterschiedlichsten Materialien und Farben gestaltet. Regelmäßig soll die Frage nach dem „Warum“ gestellt werden, um die SchülerInnen von der Willkür abzuhalten! Ist das Objekt vollendet, widmen wir uns dem Außenraum / der Landschaft > dazu soll der Körper fest mit dem selbst gebauten Gelände verbunden werden. Hinweis: Bitte nicht vergessen, jeden Schritt photographisch festzuhalten. Hinweis: Keine Angst vor weißen Flächen! Farben und Strukturen treten vor weißem Hintergrund ganz besonders gut hervor! Es muss nicht jede Oberfläche dicht und bunt gestaltet werden.
Dauer: 3 DSt · Materialeinsatz & Medien: Stanley-Messer, Scheren, Karton, Heißkleber, Alleskleber, Schaschlikspieße, diverse Materialien, Acryl- Plakatfarbe, Papiere, Stoffreste, …
Gemeinsame Nachbesprechung; Die SchülerInnen präsentieren kurz ihre Visionen und Entwürfe. [Stellt euch vor, ihr seid die Architekten und erklärt eure Visionen den Bauherrn]. Das fachspezifische Vokabular soll dabei erweitert werden.
Jeder Schüler hat sein eigenes Projekt entwickelt. Die Objekte werden in einer Linie aufgestellt – dadurch können sie gut verglichen werden. Die Lehrperson bespricht und dokumentiert die Arbeitsergebnisse.
Dauer: 1 DSt · Materialeinsatz & Medien: Arbeiten der Schüler/innen